11 Dazu hat der Vf. in einem früheren Kapitel seines Berichtes vermerkt: "Als die Umsiedlung oder Rücksiedlung, wie man dies auch nannte, begann, da ließ man jeden umsiedeln, der es wollte, und nannte ihn "volksdeutsch", auch wenn er nicht deutsch sprach und das Deutsche gar nicht verstand. So kamen aus allen slawischen Ländern Leute mit, die nicht Deutsche waren. So auch aus dem Gottscheer Lande Slowenen, die früher nie daran dachten, deutsch zu sein, die kein Gottscheer je für deutsch hielt, wie er diese auch nachher nicht als Deutsche anerkennen wollte. Viele solcher Menschen waren schon in den Städten Graz, Wien und im Reiche. Wurden solche von Einheimischen angesprochen, verstanden sie oft nichts und sagten: "Ich nix tajtsch, ich folkstajtsch!" Damit hat das an und für sich richtige und schöne Wort "volksdeutsch" die berüchtigte, man muß schon sagen verwünschte Bedeutung, die es heute hat, die unseren Leuten Verachtung und viel Unangenehmes einbringt, weil sie mit solchen Leuten, unter denen auch Verbrecher sind, in einen Topf geworfen werden. In der Untersteiermark, wohin man die Gottscheer, wie schon erwähnt, gegen ihren Wunsch und Willen brachte, gab es viel "Volkstajtsche". Sie hatten bisher nie daran gedacht, deutsch zu sein, wollten es auch nie werden, jetzt aber, seit der Besetzung, kam ihnen das vorteilhaft vor, besonders auch, weil sie hier daheim waren. Aber der größere Teil der untersteierischen Bevölkerung wollte slowenisch bleiben und mit den Deutschen nur soviel mittun, als unter den gegebenen Verhältnissen notwendig war, um sich in der Heimat halten zu können. Die Beherrscher der Lage redeten ihnen ein, besser gesagt bemühten sich sehr, es ihnen einzureden, sie seien keine Slowenen, sie seien Deutsche, hätten nur die deutsche Sprache verlernt und sich einen slawischen Dialekt angeeignet. Man nannte sie offiziell: "heimattreue Unter-Steirer"."