1 Johann Broser berichtet dazu: „Es war ein langer Zug von Wagen, der so am 17. September 1944 Lechnitz verließ, fast alle mit zwei Pferden bespannt, etliche auch mit einem Paar Ochsen. Lechnitz hatte unter seinen etwa 600 Hausnummern 412 deutsche Haushaltungen, die bis auf sieben mitzogen: so waren es gut 400 Wagen. — Unter den Ausziehenden waren auch der Pfarrer von Lechnitz, Gottfried Rottmann, ferner die beiden Lehrer, Rektor Felker sowie Lehrer und Prediger Hartig, und die dritte Lehrkraft der Schule, die Lehrerin Knopf, sodann die Kindergärtnerin »Tante Asta«, die beiden Ärzte Dr. Hanek und Dr. Eisenburger und Apotheker Alois Grund,”

Nach einem Bericht des Lechnitzers Michael Gillig war der Treck bereits um 6 Uhr morgens aufgebrochen. Unmittelbar nach der Abfahrt des Trecks begannen deutsche Soldaten, das zurückgebliebene Vieh zu requirieren, während Soldaten der nach dem slowakischen Aufstand (Anfang August 1944) entwaffneten slowakischen Einheiten, Rumänen und Zigeuner die verlassenen Höfe plünderten. Gillig, der zunächst zurückbleiben wollte, entschloß sich daher noch am selben Tag, mit einem am nächsten Morgen abgehenden Güterzug ebenfalls zu fliehen. Der Flüchtlingszug wurde — durch Fliegerangriffe, zerstörte Bahnhöfe usw. wiederholt an der Weiterfahrt gehindert — zunächst nach Agendorf bei Ödenburg geleitet, wo die Flüchtlinge zwei Monate, bis zum 8. Dez, 1944, blieben. (Erlebnisbericht; Original, ohne Datum [März/April 1956], 5 S., mschr.)