c) Die Umsiedlung der Gottscheer-Deutschen.

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Die fast 600jährige Geschichte des Deutschtums in der Gottschee und in der Krain endete im Winter 1941 und 1942. Wenige Wochen nach der Eingliederung der Unterkrain in das erweiterte Italien Mussolinis wurde am 31. 8. 1941 ein deutsch-italienisches Abkommen über die Umsiedlung der Deutschen in der Provinz Laibach und in der Gottschee abgeschlossen 1 . Unmittelbar, nachdem diese Vereinbarung in Kraft getreten war (1. 10. 1941), begann die VOMI, Anmeldelisten auszulegen, auf Grund deren vom November 1941 bis zum Abschluß im Februar 1942 rund 15 000 Deutsche 2 ,


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einschließlich der gesamten deutschen Bewohner Laibachs 3 in die Untersleiermark und nach Kärnten umgesiedelt wurden, wo sie auf den Gehöften ausgesiedelter Slowenen angesetzt wurden, die ihrerseits teils im Osten des Reiches, teils von den italienischen Behörden auf früheren deutschen Besitzungen in Südslowenien untergebracht wurden 4 .

Das Motiv für die Umsiedlungen der Gottscheer und Krainer Volksdeutschen tritt deshalb besonders deutlich zutage, weil die Ansiedlung der Mehrheit in der Untersteiermark mit dem Abtransport der bisher dort lebenden Slowenen parallel lief. Es fügte sich in die Pläne einer "ethnischen Flurbereinigung", daß diese Volksdeutschen unter dem äußeren Anschein der Freiwilligkeit in das Reichsgebiet umgesiedelt, während die andersnationalen Einwohner vertrieben oder in den Osten zwangsverpflanzt wurden.