im Mai 1942.

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Erlebnisbericht des Landwirts Peter Kaip aus Ernsthausen (Banatski Despotovac), Bezirk Groß-Betschkerek (Veliki Bečkerek) im Banat.

Original, 14. Dezember 1958, 4 Seiten, hschr.

Im September 1941 wurden die Jahrgänge 1919-1920 in der Kreisstadt Groß-Betschkerek gemustert, und diese Männer, die tauglich befunden wurden, am 20. 10. 1941 zur Polizei einberufen und musten sich an dem genannten Tag in Groß-Betschkerek melden. Wir nahmen in fünferreihe aufstellung und wurden dau je eine Reihe eine Kompanie gebildet und wurden dan auf folgende Städte im Banat verteilt: Werschetz, Weißkirchen, Pantschowa, Kikinda und Betschkerek.

Ich kam nach Werschetz. Am Abent des selben Tages fuhren wir her Bahn nach Werschetz und kamen kurz nach Mitternacht am Bahnhof an und


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wurden von unser Zukünftige Ausbilder empfangen und zur Kaserne geleidet. Wir samelden uns ortsweise und bezogen unsere zugewiesene Nachtquartiere. Früh um 7.00 Uhr Wecken, 8.00 Uhr Antreten, wurden dan von unserem Zukünftigen Kompanie Chef begrüßt (Hauptmann G., ein Wiener). Nach der Begrüßung wurden wir dan nach große aufgestellt, und die Kompanie teilte sich dan auf 3 Züge und zählte weit über 100 Mann. In der Zeit von 14 Tage erhilten wir 2 Paar Uniform. Nun begann die Ausbiltung.

Beim ersten Unterricht wurde uns erst klar gemacht, das wir der SS-Polizei angehöhreu und dem SS und höheren Polizeiführer Dalige unterstellt sind 1 . Nun aber war die Begeisterung unter uns nicht besonders; die meisten wollten nicht mitmachen und gaben an, sie währen krank. Da kam die sache Hauptmann G. zu Ohren. G. bestellte 6 Ärzte und lies die ganze Kompanie Gründlich untersuchen, wonach 12 Mann krankheitshalber entlassen wurden. Dan hies es, ir seit jetzt alle kerngesunde Männer, und jetzt wollen wir ohne jegliche Hindernisse die Ausbiltung vorahntreiben.

Die Ausbiltung war hart, und die Ausbilder waren in Ihrem Dienst Rücksichtslos. Die viele Unterrichte, die wir hatten, war sehr Lehrreich, auch für das spätere Zivielleben. Der Unterricht wurde größtenteils vom Oberleutnant G. erteilt, der ein Aktiefer Deutscher Polizei Offizier war und aus Mitteldeutschland stammt. G. war ein vorbiltlicher Deutscher Polizeioffizier und hat uns so behandelt, wie wen wir seine Kinder wären. Mir ist in meiner ganzen Militär Zeit noch kein so ein Offizier begegnet.

Nach 6 Wöchiger Ausbiltung wurden wir Vereidigt. Es erschien unser Batailons Kommanteur aus Belgrad, Major J. Als J. ankam, waren semtliche Vorbereitungen zur Vereidigung getroffen. J. hilt kurz eine Rede über Sinn und Zweg des Eides und fügte hinzu, das nach leistung des Eides in der nähe der Mutter oder Frau Ihre Schürtze nicht mer zu denken wäre. Nun frug J., wer glaubt den Eid nicht leisten zu kenen: Hände hoch. Ungefähr 60 hüten die Hände hoch. Als 1. frug er mit Namens Bischof, warum er den Eid nicht leisten kene. B. antwort: aus Wirtschaftliche Gründe. J. andwortet: Sie grigen einen Knecht. Nun blieben von den 60 Hände noch ungef. 30 Hoch. Der negste wurde gefragt: Ich sehe schlecht. Antwort: Sie grigen eine Brille. Da blieb noch eine Hand hoch. Frage: Was harn Sie den? Antwort: Blattfüße. Antwort: Sie griegen Einlage. Und leisten wir den Eid und wurden anschließent zum Büro geleidet, um gleichzeitig eine Eides Erklärung zu unterzeichnen. Ein Großteil wollte die Eides Erklärung nicht unterzeichnen und haben sich von dem Büro entfernt, so musten diese es den negsten Tag nachhohlen und wurden von dem Ausbilder beschimpft: Bonzen, Veräter usw. - Nun gab es wärent unser ausbiltung schöne und gut organisierte Kammeratschaftsabende, die Offiziere gingen von Mann zu Mann und von Tisch zu Tisch. Was an Urlaub ankam: jede 3-4 Wochen Kurzurlaub, verh. waren bevorzugt..


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Nun war im Februar 1942 die Ausbiltung beendet. Wir wurden dan auf größere Polizeistationen innerhalb des Banales verteilt und den Zustäntigen Landratsämter unterstellt: Modosch, Werschetz Stadt und Land. Durch diese Verteilung wurde die Kompanie aufgelöst, und wir waren dan von der SS-Polizei entlassen, und unser Uniform wurde eingezogen, an stelle erhilten wir Schwarze Uniform mit Stiefel. So wurde auch der Jahrgang 1917-1918 nach uns eingezogen. Unser Polizeichef in Modosch war Loch aus Sartscha, Banat. Ich war dan noch bis am I.Mai 1942 in Modosch und wurde an diesem Tag entlassen vom Polizeidienst und wurde 15. Mai 42 wieder einberufen zur Freiwillige SS-Division "Prinz Eugen", Kommanteur SS-Obergruppenführer Arthur Phleps. Ich kam nach Werschetz zum 1. Regiment. . .

Als Ich vom Regiment die Zuweisung erhilt, in der 7. Kompanie mich zu melden, wurde Ich beim Spieß der Komp. vorstellig, und Ich wurde sofort Ausbilder und bekam eine Gruppe, so wie auch alle meine Kammeraden, die von der Polizei kamen, wurden Ausbilder, da es an Ausbilder mangelde. Die Räumlichkeiten des Arbeiterheimes, wo die Komp. untergebracht war, [waren] so eng, das Mann an Mann lag. So wurde unser Batallion nach 10 Wochen (ungef.) nach Karlsdorf in das Sandgebiet verlegt, wo wir wieder eng in Gastäten untergebracht waren. Wieder musten wir den Eid auf den Führer leisten. Als weideres möchte Ich noch dazu bemerken, das es uns verboten war, bei der SS-Freiwilligen-Div. "Prinz Eugen" den SS-Spiegel zu tragen; wir trugen die Odalsrune (Ehr-Frucht und Boden 2 ), nur die Reichsdeutsche trugen den SS-Spiegel.

Soweit mir noch erinnerlich, fing die Division Verlegung nach Serbien im August 1942 an. Division Stab kam nach Kraljevo; unser Btl., welches in Karlsdorf war, hatte die Streckenbewachung bis Kubin an der Donau, wo die Truppen mit Fähre übergefürt wurden nach Mitrovica. Wir gingen dan als letzte Oktober 1942. Wir kamen nach Uzice, wo auch der Reg. [-Stab] des 1. Reg. lag so wie auch Atelerie Bioniere. E wir nach Uzice kamen, musten wir gleich in den Einsatz bei Kraljevo und waren dan 14 Tage in den Bergen und Walter, wo wir uns Planmäsig auf einer bestirnten höhe mit Bulgarische Truppen trafen.

Die weidere Einsätze in Kroatien usw. war ich nicht dabei. Ich kam 1943 in Kriegslasset 3 Belgrad, dan Genesungskompanie; 1944 wurde ich nach Prag versetzt und war da bis Kriegsende; hab auch den Aufstand in Prag am eigenen Leibe gespürt, Gefangenschaft usw.


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